Wenn man eine gemeinsame Idee hat, darf man mit der Umsetzung nicht allzu lange auf sich warten lassen. So ging es uns beiden, nachdem wir uns nach einer längeren Zeit mal wieder so richtig austauschten. Wir sprachen über Dankbarkeit und wie wichtig es ist, sich jeden Tag bewusst zu machen, dass wir viele Gründe haben glücklich zu sein. Ich erzählte Louisa wie ich zu Beginn meines Studiums etwa 20 Tage lang ein Dankbarkeitstagebuch führte. Als ich mich wieder daran erinnerte und wir ein wenig mehr darüber sprachen, bekamen wir Lust es einfach erneut auszuprobieren. Am liebsten in einer Gruppe, als gemeinsames Projekt. – JH
When you share an idea, you shouldn’t wait too long to realize it. That was the thought we finally got together after talked for hours after having not seen each other for quite a long time. We talked about thankfulness and the importance of realizing every single day that there are so many reasons to be happy. I told Louisa about my gratitude diary that I used to write in at the beginning of my studies. After remembering that and talking about it for a while, we decided that we wanted to try doing that once again. We also realized that we would prefer doing it with a group of people in a project we could share. – JH
Zunächst wussten wir nicht worauf wir uns einlassen würden und ob unsere Freunde und Kommilitonen überhaupt Interesse hätten. Doch es war uns wichtig es einfach mal auszuprobieren. Anfangs war ein kleiner Rahmen angedacht, circa 7 Personen, woraus schließlich 22 Teilnehmer wurden, da wir uns mit möglichst vielen Menschen Gedanken zum Thema Glück und Dankbarkeit machen wollten.
Ziel war es mehr Sensibilität für die alltäglichen Dinge zu schaffen und gleichzeitig im Austausch mit anderen zu schaffen, mit der Hoffnung, dass dies gleichzeitig im Austausch mit anderen zu persönlichen und tiefgründigen Gesprächen führen würde. Wir trafen uns insgesamt drei Mal. Wir starteten mit einem Willkommenstreffen, um dem gesamten Projekt einen Rahmen zu geben und einen gemeinsamen Start in den Dankbarkeitsmonat zu haben. Ziel war es jeden Tag drei Dinge aufzuschreiben für die man dankbar ist.
At the beginning, we were not sure what would happen and if our friends and colleagues would be interested in our idea, but we really wanted to try it. We originally thought about creating a group of maybe 7 people, but we ended up finding 22 people who wanted to participate by exchanging their thoughts about happiness and thankfulness.
Our goal was to maintain sensibility in ordinary things while also finding chances to discover more about poeple on a very deep and personal level. We met together on three separate occasions that started with a welcome meeting to determine a common base for the project and decide on an official start of this month of thankfulness. In the meeting we had everyone write down three things that he or she was thankful for every day.
Beim zweiten Treffen brachten die Teilnehmer ihre Glückstagebücher mit und wir tauschten uns über persönliche Erfahrungen aus. Besonders interessant zu sehen war, wie positiv es für die einzelnen Personen war, zu wissen, dass jeder mit ähnlichen Dingen zu kämpfen hatte und viele ähnliche, positive Erfahrungen machten. Es ist nicht jeden Tag leicht drei Dinge zu finden für die man dankbar ist, es ist aber auch nicht leicht sich jeden Tag dazu aufzuraffen, diese drei Dinge überhaupt aufzuschreiben. Andererseits hörte man oft von dem positiven Effekt, den diese Gruppendynamik hatte und wie viel bewusster man den Tag abschließt, beendet man ihn mit positiven Gedanken.
Am Ende des Monats trafen wir uns nochmal gemeinsam mit einem entspannten Beisammensein mit Pizza, Wein und guter Musik, um uns nochmals über die Erfahrungen auszutauschen. Da es sich dabei um viele unterschiedliche Erfahrungen handelte, wollen wir diese nun mit euch teilen und sie euch nicht vorenthalten. Im Anschluss daran findet ihr noch ein paar Tipps und Ratschläge selbst einmal ein Dankbarkeitstagebuch zu führen.
Everybody brought his or her happiness diary to our second meeting and we talked about many of our personal experiences. It was interesting to see how uplifting it was for everyone to see how all of us face similar problems and also have similar positive experiences. It is not always easy to find three things each day to be thankful for, and it is not always easy to motivate oneself to actually write those things down at the end of a long day. However, we frequently talked about the positive effect that the dynamic of the group had and how you end your day more consciously if you do it with positive thoughts.
At the end of the month we shared one last evening together with pizza, wine, and good music while also talking taking advantage of this last time together to talk about our experiences. Due to the wide variety of experiences accumulated, we would like to share some of them with you now. At the end of the article you will also find some tips and advice on how to have your own month of thankfulness, including the use of a happiness diary.
Ausschnitte aus Glücksmomenten, die unsere Teilnehmer während dieser Zeit erlebten
„Ich habe es heute geschafft, meine Laune drastisch zu heben Mein Körper ist gesund und perfekt“
„Ich bin früh in den Tag gestartet und konnte ihn so voll auskosten“
„Ich war glücklich, nachdem ich mit einer Freundin in den Matsch gefallen bin und trotz der eher suboptimalen Situation mal wieder so richtig herzhaft gelacht habe“
„…Menschen bei denen ich weiß, dass wir in Gedanken immer beieinander sind, obwohl wir uns fern sind“
„weil ich heute Sport gemacht habe, es befreit die Seele und die frische Luft hat eine unglaubliche Auswirkung auf meine Laune“
„Wenn ich mehr nach mir schaue und auch mal nein sagen kann“
„Wiederkehrende Momente, jemanden gefunden zu haben, den man immer besser kennenlernt und neue Seiten entdeckt“
„Momente > Materielles, Glücklich = Love, Glück = Gott“
„Meine täglichen Highlights waren Begegnungen mit Menschen, Freunde und Familie“
„So viel vor mir, mir geht’s so gut!“
„Ich bin glücklich, wenn ich mit meinen Ratschlägen oder Erklärungen anderen helfen kann. Es freut mich sehr, wenn ich das Gefühl habe, dass es ihnen durch meine Hilfe besser geht.“
„Die Erkenntnis, dass alles im Leben davon abhängt, wie man denkt, was die innere Einstellung ist: ich versuche dieses Wissen in die Praxis umzusetzen“
Und welche Erfahrungen machten unsere Teilnehmer in dieser Zeit?
– Bereits am ersten Tag des Experiments, als ich meine drei Glücksmomente aufschrieb, wurde mir klar, dass das eine echt coole Sache war. Ich war direkt überzeugt davon, dass das Nachdenken über Glück tatsächlich glücklich macht! Das bringt mich abends vorm ins Bett gehen einfach nochmal schön zum Lächeln :)! – Kaddi
– Wir sind wirklich reiche Menschen, nicht nur im materiellen Sinne, sondern besonders bei allem was darüber hinausgeht – Jule
– Während so Dinge, wie ein leckeres Essen, oder einfach mal ausschlafen zu können, an tollen Tagen oft untergehen, habe ich in den letzten Wochen gemerkt, dass mich sowas gerade an den anstrengenden Tagen super glücklich macht – Sebastian
– Der Glücksmonat machte mir bewusst, wie wichtig immaterielle (oder wie unwichtig materielle) Dinge sind, um glücklich zu sein. Es hat mir gezeigt, wie viel Glück ich schon habe, aber auch wann ich meine tägliche Glücksportion vergrößern sollte – Tim
– „Während wir vor dem warmen Ofen sitzen, unsere Hände an der Teetasse wärmen und uns Gedanken über die Uni, die Arbeit oder persönliche Herausforderungen machen, befinden sich im gleichen Moment hungrige Kinder in Venezuela, vom Krieg bedrohte Menschen in Syrien oder auch schwer kranke Menschen in Deutschland. {…} Wenn wir es dann noch schaffen, diesen Menschen zu helfen, tragen wir dazu bei, die Welt Stück für Stück ein bisschen besser zu machen.“ Das ist, was ‚true happiness‘ für mich bedeutet. – Jasmina
– Was der Glücksmonat mit mir gemacht hat? Man hält Dinge oftmals für selbstverständlich, ohne sich dessen bewusst zu sein, wie viel eigentlich dahintersteckt. Sei es ein Dach über dem Kopf zu haben, zur Uni gehen zu dürfen oder wenn mir jemand einen einfachen Gefallen tut…häufig ist man so sehr mit anderen Themen beschäftigt, dass man die eigentlich essenziellen Dinge aus dem Blick verliert. Auch, wenn der “Glücksmonat” nun vorüber ist, möchte ich mir auch weiterhin täglich ein paar Minuten nehmen, um zu überlegen, was mir der Tag gebracht hat. Dies habe ich zuvor viel zu häufig vernachlässigt! – Alex
– Wie ich auch schon beim Glückstreffen erzählt habe, fand ich es manchmal wirklich schwer, mich abends dazu zu überwinden, drei Dinge aufzuschreiben, die mich glücklich machen. Da man ja wusste, dass auch andere mitmachen, war man dann aber doch motiviert es zu tun! Das war sozusagen eine positive Art von Gruppenzwang :) Manchmal saß ich ewig, bis mir drei Punkte eingefallen sind, die ich gerne in mein Büchlein schreiben wollte. An anderen Tagen ging das Ganze dann total schnell. Mein persönliches Highlight des Glücksprojekts waren die Momente, in denen ich so richtig in den Schreibfluss kam. Das passierte immer dann, wenn ich vollständig in vergangene Momente oder in die Gedanken an bestimmte Personen eingetaucht bin – das waren die Momente, in denen ich die Dankbarkeit und das Glück so richtig fühlen konnte! Das Glückstreffen während des Projektes fand ich auch super – die Stimmung beim Zusammensitzen in der kleinen Gruppe war echt magisch! Ich fand es total interessant, zu erfahren, welche Erfahrungen die anderen so mit ihren Büchlein gemacht hatten. Dabei war es zuerst ziemlich komisch, solch persönliche Dinge von sich zu erzählen – während ich die einzelnen Punkte aufschrieb, hatte ich nämlich nicht damit gerechnet, dass ich da mal mit jemandem drüber sprechen würde. Es hat sich echt gelohnt, an dem Projekt teilzunehmen! Ich bin mir sicher, Julia und Louisa, dass ihr damit vielen geholfen habt, sich dem eigenen Glück ein Stück mehr bewusst zu werden :) Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte. Und vielen Dank auch für die Bewirtung, man hat sich einfach rundum wohl gefühlt mit euch! – Lena
– from our stories schafft es wie kein anderes Projekt den Fokus auf die positiven und schönen Dinge im Leben zu lenken. Durch die Dankbarkeitsübung in Form eines Tagebuchs erkennt man, wie viel im eigenen Leben gut läuft und wie viel man doch in Wirklichkeit hat. Julia Heilig inspiriert mit eigenem Beispiel hunderte von Menschen sich über ihr eigenes Glücksrezept Gedanken zu machen und macht damit die Welt zu einem glücklicheren, schöneren Ort. Ich selbst habe durch das Führen des Dankbarkeitstagebuchs sehr viel Ruhe und Glück erfahren dürfen und habe dadurch noch mehr Glück und glücklichere Menschen in mein Leben gezogen. Danke dafür. – Nadia
Here are some extracts of the diaries and moments that our participants experienced during their month of thankfulness
“I managed to cheer up today. My body is healthy and practically perfect.“
“I started my day quite early and had more time to enjoy it.“
“I was happy when I fell down in the mud with a friend and we laughed so hard despite the unfortunate situation.“
“…People with whom I share a special connection, we are always close in our thoughts even if there exist vast distances between us.”
“I played sports today. It frees the soul and the fresh air always makes me feel more happy and positive.“
“When I am aware of myself and I can say “no” to things I don’t want to do.“
“Recurring moments like finding someone and getting to know them better until you understand all the different sides to them.“
“Moments > material things, Happy = Love, Happiness = God“
“My daily highlights: meeting people, friends, and family“
“So many things are coming, and I am feeling so good“
“I am happy when my advice and explanations help other people. I am so happy when I see that others feel better thanks to my help.“
“Knowing that everything in life depends on your inner motivation: I try to implement this knowledge in my daily life“
And which experiences did our participants make during this time?
–… It was right during the first day of the experiment, while I was writing down my three happiness moments, that I realized this was a pretty cool experience. I really started to believe that thinking about happiness actually makes me feel happier. It makes me smile again before I sleep at night J I am so happy that I was part of the happiness month and I will continue to write down at least one beautiful thing each day. In our daily routine full of stress, we should not forget that we are all just looking for one thing: to be happy. Stop focusing on how STRESSED you are and remember how BLESSED you are – Kaddi
– We are a rich people, not only with regards to material things but also everything that means so much more than this – Jule
– On good days, I am not aware of simple things like a good meal or sleeping late in the morning. But in the last few weeks I realized that it is exactly these things make me feel happy on stressful days – Sebastian
– Through the experience of these happiness moments, I am now more aware of the importance of having immaterial things (and the unimportance of having material ones) in order to be happy. It showed me how happy I am noe but also in which moments I should increase my daily dose of happiness – Tim
– „While sitting in front of the warm oven, warming our hands with our cups of tea and thinking about university, work or personal issues while at the same moment there are starving children in Venezuela, people who are affected by war in Syria or seriously ill persons in Germany. (…) When we manage to help them we can contribute to make the whole world a better place.” That’s what true happiness means to me – Jasmina
– What did the happiness month do to me? We often take things for granted without being aware of their real importance. Having a home to live, having the privilege to study at a university or when someone simply does me a little favor. Often we are so focused on other things that we forget these essential things. Although the happiness month is over now I want to continue with the project and take some minutes each day to think about my day. I used to neglect this in the past! – Alex
– As I already mentioned in our happiness meeting: Sometimes it was quite difficult for me to write down 3 things that had made me feel happy this day. But to know that other people were doing the same really motivated me to do it. It was like a positive kind of group pressure :) Sometimes it took me a while to find three things that I wanted to write down in my diary. On other days it was quite easy and really quick. My personal highlights of the happiness project were these moments when I really got into a writing flow. It always happened when I totally immersed myself into special moments or thoughts about special persons – these were the moments when I truly could feel thankfulness and happiness. The happiness meeting during the project was so cool – the atmosphere was so magical when we sat together as this little group! It was so interesting for me to hear the experiences of the other participants with their little books. At the beginning it was quite strange to talk about such personal things because when I had written them down I hadn’t thought about sharing them with all the others. It was so great to participate in the project! I am sure that you, Julia and Louisa, helped a lot of persons to be more aware of their personal happiness :) Thanks for letting me be part of the project. And thank you so much for the hosting, you made everyone feel so comfortable! – Lena
– from our stories makes you focus on the positive and beautiful things in life like no other project. Through writing down these things into the little diary you realize how good your life actually is and how much you really own. Julia Heilig inspires as a sample hundreds of people to think about their own recipe of happiness and makes the world to a more happy and beautiful place. For me personally the happiness diary was a point of silence and happiness and it brought so much happiness and many happy people into my life. Thank you so much for that. – Nadia
Willst du auch mal einen Glücksmonat durchführen? Was Louisa und Julia euch noch mit auf den Weg geben wollen:
- Finde Menschen, die die gleiche Vision haben – dann fällt es dir wahrscheinlich leichter, da du weißt jemand anderes schreibt gerade auch seine Gedanken nieder (es ist womöglich eine Unterstützung sich gegenseitig zu motivieren)
- Setze dir selbst Regeln wie oft und wie viel du schreiben willst und versuche dich auch daran zu halten
- Tausche dich mit deinen Mitmenschen darüber aus und gebt euch Tipps
- Schreibe auch etwas auf, wenn es dir nicht so gut geht, sicherlich ist auch irgendetwas Positives an diesem Tag passiert
- Lese deine Glücksmomente/ blättere immer wieder in deinem Büchlein und erinnere dich an dich die schönen Momente (hilft vor allem an schwierigeren Tagen)
- Fällt dir auf, dass dir bestimmte Rituale gut tun und du sie immer wieder aufgeschrieben hast, dann halte dich im Alltag bewusster daran und setz es immer wieder um und mach es weiter
- Mach es zu einem Ritual am Ende des Tages nicht als letztes auf dein Handy zu gucken, sondern in dein Glücksbüchlein zu schreiben, so schläfst du mit positiven Gedanken ein
- Hattest du mal einen nicht so guten Tag, gib nicht gleich auf, sondern gib dir selbst Ratschläge, wie du am nächsten Tag Glücksmomente schaffen kannst, sodass es dir bessergeht
- Fokussiere dich auf das Positive und tausche dich gezielter darüber aus, positive Gedanken führen zu mehr Glück
- Habe Geduld mit dir selbst, das Ganze ist ein Prozess und du musst dir Zeit geben um dich besser kennenzulernen und die Dinge bewusster wahrzunehmen um dich weiterentwickeln zu können
Would you like to carry out a happiness month as well? What Louisa and Julia would like to share with you:
- Find people who have the same vision – then it is easier for you because you know that someone else is writing down his thoughts at the same moment, too (it may help you to motivate each other)
- Have rules on how often and how much you want to write down and try to stick to these rules
- Talk to others about it and give tips and advices
- Write something down when you feel bad, too. Surely there was something positive although it was a bad day for you.
- Read your moments and have a look through your diary and remember all the beautiful moments (this helps especially on difficult days)
- When you notice that there are some rituals that make you feel good and you wrote them down several times: try to be aware of exactly these things and try to repeat them
- Try not to look at your smartphone at the end of the day, try to write down in your diary instead, you will fall asleep with positive thoughts
- If you had a bad day, don’t lose your motivation, try to give yourself advices on how to have some happiness moments on the following day and how to feel better
- Focus on the positive things in life and talk to other persons about it, positive thoughts cause more happiness
- Have patience on yourself, the whole project is a process and you need some time to get to know yourself better and to be more aware of special things in order to enhance yourself.